Zwei Weltkriege bewirkten für die deutschen Universitäten und auch bei den Leipziger Studentinnen drastische Veränderungen. Innerhalb der Hörsäle wurden die studierenden Frauen plötzlich zur Mehrheit. Viele Studentinnen erlebten das Elend des Krieges bei Hilfsdiensten an der Front hautnah mit. Im Sommer 1914 löste der Kriegsausbruch in Leipzig einen Sturm der vaterländischen Begeisterung aus. Viele junge […]
Autor: redakteur Leipziger Frauenbilder
Seit der Zulassung von Frauen zum Studium im Jahr 1906 war die Studentinnenzahl kontinuierlich gewachsen. Gesellschaftliche Vorurteile gegen das Frauenstudium hielten sich indes hartnäckig. Die Ausgrenzung studierender Frauen fand im Nationalsozialismus ihren ideologischen Nährboden. Frauen sollten ihre Rolle als Mütter ausfüllen, weibliche akademische Karrieren blieben Einzelfälle. Ab 1933 wurde der Nationalsozialismus zur vorherrschenden Ideologie an […]
Ende des 19. Jahrhunderts befand sich die Universität Leipzig im Umbruch: An die bis dahin reine Männerhochschule drängten die ersten Frauen mit ihrem Wunsch nach Bildung. Der Weg zum gleichberechtigten Studium war jedoch steinig. Er begann mit der Zulassung von Frauen als Gasthörerinnen. Hinter den Bemühungen um das Frauenstudium stand die bürgerliche Frauenbewegung, deren Zentrum […]
Die Leipziger Professoren waren sich in der Frauenfrage uneins. Befürworter und Gegner des Frauenstudiums brachten jeweils ihre Argumente vor und äußerten oft sehr eigenwillige Behauptungen fern jeglicher Wissenschaft. Ein besonders vehementer Kritiker prägte gar den Begriff vom „physiologischen Schwachsinn des Weibes“. Der Streit, ob man Frauen gleichberechtigt zum Studium zulässt, entflammte um 1900 auch an […]
Das Jahr 1906 brachte einen fundamentalen Wandel für die Universität Leipzig: Frauen konnten nun gleichberechtigt studieren. In den Hörsälen waren sie aber immer noch eine Minderheit. Um für ihre Rechte zu kämpfen, gründeten die ersten Studentinnen bald eigene Verbindungen. Studentenausweis von 1906 Die 20-jährige Martha Beerholdt schrieb am 19. April 1906 als erste Frau ihren […]
Schon 1906 hatten Frauen ihre Lieblingsfächer an der Universität Leipzig. Rein formal herrschte zwar Gleichberechtigung bei der Studienzulassung, doch ein Studium musste damals ebenso wie heute finanziert werden. Gute Einstiegschancen boten sich für Akademikerinnen nur in wenigen Berufen – die dazu notwendigen Fächer bestimmten die Studiennachfrage. Vor dem Ersten Weltkrieg schrieben sich die meisten Leipziger […]
Der Vater Reichsgerichtsanwalt, die Tochter machte ihr Abitur in Schloss Salem. Die ganze Welt des Wissens stand der jungen Renate Drucker offen. Dann kamen die Nationalsozialisten mit ihren „Rassegesetzen“ und der Krieg. Dennoch schaffte sie es an die Spitze des Universitätsarchivs. Eigentlich wollte Renate Drucker, jüngster Spross einer Leipziger Juristenfamilie, Jura studieren. Doch nach dem […]
Hope Bridges Adams, deren Leben verfilmt wurde, war eine der ersten wissenschaftlich ausgebildeten Ärztinnen. Trotz vieler bürokratischer Hürden legte sie im Jahr 1880 als erste Frau Deutschlands das medizinische Staatsexamen in Leipzig ab. Hope Bridges Adams wurde am 16. Dezember 1855 in Hallifort bei London geboren. Nach ihrem Collegeabschluss zog sie im Jahr 1873gemeinsam mit […]
Abbildung oben: Maria und die Heilige Barbara im Matrikelbuch des Rektors von 1506 Seit 1409 war die Universität Leipzig eine Hochschule für Männer. Frauen galten als das schöne Geschlecht mit fest zugeschriebenen Rollen: Mildtätigkeit, Frömmigkeit, Mutterliebe. Und doch waren Frauen überall in der Hochschule zu finden – als einflussreiche und kluge Gattinnen, als Köchinnen in […]
Über Rahel Amalia Augusta Trier ist kaum etwas bekannt, dennoch ist ihr Name bis heute mit der Universität Leipzig verbunden. Die vermögende Witwe stiftete Anfang des 19. Jahrhunderts Geld und ein großes Grundstück, um darauf eine Hebammenschule zu bauen. Diese Stiftung, das Triersche Institut, existiert bis heute als hochmoderne Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde fort. […]