Gattin. Gasthörerin. Gleichstellung.
Bildungsgerechtigkeit an der Universität Leipzig
Frei von weiblichem Einfluss blieb die Leipziger Hochschule in dieser Zeit nicht. Ob als Köchinnen in den Studentenwohnhäusern, als gebildete Gattinnen oder als wohlhabende Stifterinnen, Frauen engagierten sich trotz fehlender Studienerlaubnis für ihre Universität. Im Jahr 1906, nach langen, zähen Verhandlungen und der vereinzelten Zulassung von Gasthörerinnen, konnten sich die ersten Leipziger Studentinnen gleichberechtigt immatrikulieren. Die formale Gleichberechtigung bedeutete noch lange keine tatsächliche Gleichstellung im Universitätsalltag. So verlief die Geschichte des Frauenstudiums an der Universität Leipzig keineswegs geradlinig. Sie war von Widersprüchen, Erfolgen und Rückschlägen geprägt. Die studierenden Frauen hatten ihre KritikerInnen und BremserInnen, sie hatten auch ihre WegbereiterInnen und FörderInnen. Das Frauenstudium erlebte im Laufe des 20. Jahrhunderts mehrfach eine politische Überformung und ideologische Vereinnahmung. Diese Ausstellung zeigt eine Erfolgsgeschichte, deren letzte Kapitel noch nicht geschrieben sind.